Wenn
aus Freundschaft oder Bekanntschaft Feindschaft wird, gibt es Krieg.
Wenn aber jemand durch irgend etwas so gedemütigt und das Ego so
verletzt wird, kann daraus Stalking werden.
Am
Anfang glaubt man, der Andere will einen nur ärgern, man hat diesen
irgendwie auf einem falschen Fuß erwischt, man hat den Anderen
gekränkt, wofür Derjenige sich jetzt rächen will.
Ich
weiß nicht, wie es bei uns kam. Am Anfang war es eine Bekanntschaft,
man hat sich viel erzählt, natürlich auch negative Sachen, die so
im Leben passieren. Man hat sich besucht und plötzlich wird man
gehasst. Warum? Das weiß niemand so recht. Wir vermuten, dass
Derjenige gesehen hat, dass man sich in guten wie in schlechten Tagen
(und ich hatte damals arge schlechte Tage, litt unter Depressionen –
anderes Thema) liebt. Dass es ein Paar, eine Familie gibt, in der es
Nehmen und Geben gibt. Vielleicht gab es in der Ehe von unserem
Stalker keine glückliche Zeit gerade. Wir wissen es nicht, wir
reimen uns nur Einiges zusammen.
Jetzt
könntet Ihr denken: warum haben die sich nicht einfach in Ruhe
gelassen? Warum ist das schon Stalking?
Das
kann ich Euch erklären: Genau, wir haben auch gedacht, lass uns in
Ruhe nach diversen schriftlichen Erklärungen und Aufforderungen!
Aber es hörte nicht auf, Derjenige belästigte neben uns sogar
unsere Familie, unsere Kinder und das konnten wir nicht zulassen. Wir
haben dann eine Anzeige erstattet und auch eine Rechtsanwältin
eingeschaltet.
Was
ist Stalking? Definition laut Wikipedia:
„Stalking,
juristisch Nachstellung ist
das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder
Belästigen einer Person, deren physische oder psychische
Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig
bedroht und geschädigt werden kann. Stalking ist in vielen Staaten
ein Straftatbestand und
Thema kriminologischer undpsychologischer Untersuchungen.“
Wie
nun erging es uns mit diesem Stalking? Die Person, die uns scheinbar
so sehr hasste und uns auf dem Boden liegen wollte sehen, hat
ziemlich gut zugehört und sich über diverse soziale Medien mit
einer Familienangehörigen zusammengetan, mit der wir kaum noch
Kontakt hatten/haben wollten. Über diese hat Derjenige verschiedene
Informationen erlangt, die die Person gegen uns verwenden konnte.
Hier war reiner Psychoterror an der Tagesordnung. Es verging kaum
eine Woche, in der nicht eine Email kam oder über öffentliche
soziale Medien über uns hergezogen wurde. Wir haben dann bereits die
sozialen Medien so eingestellt, dass nur noch Freunde und
Familie/Bekannte mit uns kommunizieren konnten, haben uns aus den
Foren, in denen wir waren (und
manche Bekanntschaften auch pflegten)
zurückgezogen, so dass wir keinerlei Anhaltspunkte mehr geben
konnten. Die Person (hat
auch eine Familie mit Kindern und daher wissen wir nicht, woher
Derjenige die Zeit dazu genommen hat)
hat systhematisch das Internet durchkämmt, was Derjenige gegen uns
unternehmen konnte, um uns zu schaden. Hierbei schreckte die Person
auch nicht zurück, Familienangehörige als auch unsere große Motte
anzuschreiben und Beleidigungen auszusprechen, Freunde gegen uns
aufzuhetzen.
Gott
sei Dank wohnt diese Person meilenweit weg, denn wir vermuten, dass
Derjenige ansonsten sicherlich auch immer wieder an unserem Haus
vorbei gegangen wäre und wer weiß, was Derjenige sich dann noch
alles ausgedacht hätte.
Wir
haben es erst im Guten versucht, mit Demjenigen zu reden, dann
schriftlich versucht, inkl. Aufforderungen, damit aufzuhören und uns
in Ruhe zu lassen. Leider sind Stalker – und hier kann man da schon
vom Stalking reden – so in sich gekehrt, diese Menschen gehen
soweit, dass sie selbst über die Justiz lachen. Vermutlich hat
die Person sich über unsere Anzeige bei der Polizei als auch über
den Brief der Rechtsanwältin lustig gemacht – dennoch war danach
Ruhe...
…jedenfalls
bis heute und ich hoffe, dass es nach diesem Post auch so bleibt. Ich
habe lange überlegt, darüber zu schreiben, aber es sind jetzt über
3 Jahre vergangen (und
ich will es nicht hoffen, aber sicherlich sind momentan andere
Personen von unserem Stalker in Mitleidenschaft gezogen worden –
denn ich bzw. wir waren nicht die Einzigen, die von dieser Person
belästigt wurden), da
sollte die Ruhe wohl bleiben – sonst werden wir wohl noch einen
weiteren Schritt – nämlich den der Privatklage – machen. Das
wird teuer und unangenehm für die Person.
Was
kann man also gegen Stalking machen?
- zunächst sämtliche Brücken zu dieser Person abbrechen/blockieren
- aufschreiben, dokumentieren, wann was geschah, Emails oder Internetbeleidigungen und -kommunikation ausdrucken
- Passwörter im Internet auf jeden Fall ändern, überall!
- sofern möglich, Rufnummer ändern, Geheimnummer beantragen, Fangschaltung legen
- Anzeige bei der Polizei
- einen Rechtsanwalt einschalten (der dann berät und auch juristisch weiterhilft)
- wenn die Person im Umfeld wohnt, keine Briefe im Haushaltsmüll entsorgen, sondern per Schredder (Aktenvernichter) vernichten
- Verwandte/Bekannte/Freunde und auch den Chef informieren
Wir
haben nur eine „leichte“ Art und Weise eines Stalkers
kennengelernt. Es gibt natürlich auch noch andere Arten, wie z.B.
Personen, die in eine andere Person total verliebt ist, sogar in die
Wohnung einbrechen, nur um dieser nahe zu sein etc. oder Expartner,
die dem anderen das Leben zur Hölle machen wollen.
Leider
sind die Opfer hier die Leidtragenden. Sie geben viel Geld aus für
Schutzvorrichtungen, sind psychisch instabil, leben täglich mit der
Angst, verlieren vielleicht sogar den Job und Freunde durch dieses
Stalking. Hier ist für die eigene Seele ein Psychotherapeut
hilfreich.
Wir
mussten das Gott sei Dank alles nicht in Anspruch nehmen. Es war eine
harte Zeit, die uns aber noch mehr zusammengeschweißt hat, sowohl
uns als Partner, aber auch die Familie. Wie Ihr seht, habe ich auch
keine Angst, einen Blog zu schreiben, der ja sehr öffentlich im
Internet eingelesen werden kann ;)
Wenn
Ihr schon einmal bestalkt wurdet oder Angst habt davor, schreibt mir
doch einfach – es geht auch Anonym – in den Kommentaren.
Eure
Ivi
Dieser Artikel wurde ohne Fotos und Dokumente eingestellt, da hier keine Namen genannt werden sollen.
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