Ja, nun war die Entscheidung
gefallen, ich sollte doch mal endlich den Führerschein für´s Auto machen. Warum
habe ich ihn solange nicht gemacht? Zuerst war kein Geld da. Klar, mit 20
steckte ich in der Ausbildung, mit 21 habe ich geheiratet und mit 23 kam das 1.
Kind. Wo sollte da das Geld herkommen?
Noch dazu lebte ich in Berlin, wo
ich in der näheren Umgebung die Straßenbahn, die U-Bahn, die S-Bahn, den Bus
vor der Haustüre, Taxi und Wassertaxi hatte. Dann zog ich nach Hessen. Hier war
die Zeit zu knapp, um den Führerschein zu machen. Ich lebte mit meiner Motte
alleine, kam so halbwegs über die Runden, war aber auch den ganzen Tag
unterwegs, da ich einen langen Arbeitsweg hatte.
Dann zog ich nach
Baden-Württemberg (ja, wegen meinem Prinzen).
Anfänglich war noch alles gut so, hatte die Straßenbahn um die Ecke, den Opa
oder jemand anderen, der mich mal wohin fuhr. Dann kam das Gummibärli, dann kam
das Würmchen. Irgendwann wurde es mir zuviel, ich wollte nicht ständig den Opa
plagen (oder
wen anders) oder Termine auf den Nachmittag legen, weil dann mein Prinz mit dem Auto da wäre. Also meldete ich mich bei einer Fahrschule in
Rheinstetten an. Das ging auch ganz problemlos, der Inhaber Jürgen hatte
mir vorher per Email schon alles gesandt, was ich brauche und wieviel was
kostet (dazu
später mehr).
Gleich am selben Abend begann die
Theorie, das war Ende Januar 2014. Die zog ich durch. Dienstags und donnerstags
gab es jeweils abends 1,5 h Theoriestunden. Insgesamt gab es 14 Themen. Gleich in der 1. Woche machte
ich den nötigen Erste Hilfe-Kurs von M-A-U-S Seminare GmbH, der ganz witzig
war. Zum Führerscheinantrag beim Landratsamt benötigte ich ein Passbild und
Geld. Das ging dann aber auch recht flott.
Mitte Februar fuhr ich dann schon
mit meinem Fahrlehrer Michael (gehört zur Fahrschule vom Jürgen) Auto. Die
ersten 2 Male liefen gut, das war ja auch ein Automatikauto J Dann kam ein Schaltwagen. Ohje…Ivi und das
Schalten. Entweder schaltete ich oder
schaute auf den Verkehr. Beides zusammen ging nicht L (Dabei sagt man eigentlich, Frauen seien
multitaskingfähig…) Nach der 3. oder 4. Stunde mit dem Schaltwagen
heulte ich daheim Rotz und Wasser und wollte die Fahrschule aufgeben.
Normalerweise bin ich niemand, der gleich aufgibt (nur wenn
ich genau weiß, dass ich es nicht schaffen würde). Beim nächsten Mal
wollte ich Michael sagen, dass ich aufgebe. Da kam er mir aber entgegen. Nein,
ich sollte nicht aufgeben, ich sollte nur auf Automatik lernen. Ich könnte ja
später die Schaltwagenprüfung nachholen, wenn ich noch geübt hätte. Er sagte
mir klipp und klar, dass ich enorm viel Geld ausgeben würde, wenn er mich auf
Schaltwagen trimmen müsste. So sprach ich dann mit meinem Prinzen und er sah
auch, dass es besser wäre. Seitdem fuhr ich doch viel befreiter.
Zwischendurch
hatte ich die Theorieprüfung, die ich natürlich bestand J. Ich hatte aber auch die Übungsblätter, die mir
Jürgen gab, täglich angeschaut, angekreuzt, gelernt und gefragt, wenn ich etwas
nicht verstanden habe. Noch ein Hinweis: ich habe noch vor dem 1.4.2014 die
Prüfung gemacht. Seit April 2014 ist die Theorieprüfung anders. Erst werden Videofilme mit Verkehrssituationen gezeigt, die man sich genau anschauen sollte und dann erst kommen die Fragen, wo man die (vermutlich richtige) Antwort ankreuzen muss. Bei mir war das ähnlich wie auf den Übungs-Fragebögen, da waren
die Bilder neben den Fragen gestanden.
Ich bin dann bis Anfang April
jede Woche 2x mindestens gefahren, hatte 20 normale Fahrstunden, 3
Nachtfahrstunden, 4 Autobahnfahrstunden und 5 Überlandfahrstunden. Da sowohl
wir als auch der Fahrlehrer durch die Pfingstferien in Urlaub waren, konnte ich
die Prüfung erst Mitte Mai 2014 machen. Das war ein aufregender Tag. Ich war
fix und fertig mit den Nerven, angespannt bis zum Umfallen und dann labberte
der Prüfer mich von hinten auch noch voll. Klar, er wollte mir eine Hilfe sein,
aber er hat mich noch mehr nervös gemacht als ich vorher schon war. Dadurch
habe ich das Einparken ein bissel versemmelt. „Nun bestehe ich nicht“, dachte
ich noch und schon flossen die Tränen. Sowohl der Prüfer als auch mein
Fahrschullehrer versuchten, mich aufzubauen. Zurück auf dem Hof vom TÜV gab mir
der Prüfer noch meine Fehler an, aber ich hatte
Bestanden!
Da ich vorher das Internet
durchforstet hatte, was denn so ein Führerschein kostet, möchte ich Euch eine
kleine Aufstellung machen, was ich an Kosten hatte:
Theorieunterricht
Grundpreis
|
240,00 €
|
Übungsbögen
Papier
(mittlerweile gibt es die
auf CD)
|
25,00 €
|
Erstantrag
Fahrerlaubnis
|
38,30 €
|
Passbilder
dafür
|
16,00 €
|
Erste
Hilfe Kurs inkl. Sehtest (mit Gutschein)
|
20,00 €
|
Theorieprüfung
|
20,83 €
|
Umschreibung
FS auf Automatik
|
8,70 €
|
20
Fahrstunden
|
680,00 €
|
12
Fahrstunden (Nacht/Autobahn/Überland)
|
480,00 €
|
TÜV-Prüfungsgebühr
|
84,97 €
|
Führerschein insgesamt
|
1.613,80 €
|
Ihr seht also, so ein Führerschein
ist eine kostspielige Angelegenheit (und das war nur auf Automatik). Ich
muss aber dazu sagen, dass die Fahrschule Neu humane Preise hat. Es gibt
sicherlich noch preiswertere oder auch welche, wo Angebote dabei sind, aber es
gibt auch teurere Fahrschulen. Man sollte immer 1-2-3 Angebote einholen und
dann auch entscheiden, wer einem sympathisch ist.
(Warum ich nun meinen Führerscheinantrag noch einmal bezahlen
musste, hatte ich ja in einem Wochenrückblick schon erwähnt J)
Mein Prinz hatte für mich dann
eine besondere Überraschung zum bestandenen Führerschein: mein erstes eigenes Auto:
(es war sehr lecker) JJJ
Im Ernst jetzt mal: im Juni
hatten wir nach langem Suchen endlich ein Automatikauto für mich gefunden, was
gut und noch bezahlbar war, ein Citroen C4. Motte ist auch schon öfters mit mir
gefahren und hat keine Angst.
Gummibärli erzählt mir heute noch: „Mama, es ist
komisch, dass Du jetzt auch ein Auto hast. Aber Du fährst besser als der Papa!“
Das geht doch runter wie Öl, oder?
Eure Ivi
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