Mittwoch, 27. August 2014

Ivi lernt Autofahren


Ja, nun war die Entscheidung gefallen, ich sollte doch mal endlich den Führerschein für´s Auto machen. Warum habe ich ihn solange nicht gemacht? Zuerst war kein Geld da. Klar, mit 20 steckte ich in der Ausbildung, mit 21 habe ich geheiratet und mit 23 kam das 1. Kind. Wo sollte da das Geld herkommen?

Noch dazu lebte ich in Berlin, wo ich in der näheren Umgebung die Straßenbahn, die U-Bahn, die S-Bahn, den Bus vor der Haustüre, Taxi und Wassertaxi hatte. Dann zog ich nach Hessen. Hier war die Zeit zu knapp, um den Führerschein zu machen. Ich lebte mit meiner Motte alleine, kam so halbwegs über die Runden, war aber auch den ganzen Tag unterwegs, da ich einen langen Arbeitsweg hatte. 

Dann zog ich nach Baden-Württemberg (ja, wegen meinem Prinzen). Anfänglich war noch alles gut so, hatte die Straßenbahn um die Ecke, den Opa oder jemand anderen, der mich mal wohin fuhr. Dann kam das Gummibärli, dann kam das Würmchen. Irgendwann wurde es mir zuviel, ich wollte nicht ständig den Opa plagen (oder wen anders) oder Termine auf den Nachmittag legen, weil dann mein Prinz mit dem Auto da wäre. Also meldete ich mich bei einer Fahrschule in Rheinstetten an. Das ging auch ganz problemlos, der Inhaber Jürgen hatte mir vorher per Email schon alles gesandt, was ich brauche und wieviel was kostet (dazu später mehr).

Gleich am selben Abend begann die Theorie, das war Ende Januar 2014. Die zog ich durch. Dienstags und donnerstags gab es jeweils abends 1,5 h Theoriestunden. Insgesamt gab es 14 Themen. Gleich in der 1. Woche machte ich den nötigen Erste Hilfe-Kurs von M-A-U-S Seminare GmbH, der ganz witzig war. Zum Führerscheinantrag beim Landratsamt benötigte ich ein Passbild und Geld. Das ging dann aber auch recht flott. 

Mitte Februar fuhr ich dann schon mit meinem Fahrlehrer Michael (gehört zur Fahrschule vom Jürgen) Auto. Die ersten 2 Male liefen gut, das war ja auch ein Automatikauto J Dann kam ein Schaltwagen. Ohje…Ivi und das Schalten. Entweder schaltete ich oder schaute auf den Verkehr. Beides zusammen ging nicht L (Dabei sagt man eigentlich, Frauen seien multitaskingfähig…) Nach der 3. oder 4. Stunde mit dem Schaltwagen heulte ich daheim Rotz und Wasser und wollte die Fahrschule aufgeben. Normalerweise bin ich niemand, der gleich aufgibt (nur wenn ich genau weiß, dass ich es nicht schaffen würde). Beim nächsten Mal wollte ich Michael sagen, dass ich aufgebe. Da kam er mir aber entgegen. Nein, ich sollte nicht aufgeben, ich sollte nur auf Automatik lernen. Ich könnte ja später die Schaltwagenprüfung nachholen, wenn ich noch geübt hätte. Er sagte mir klipp und klar, dass ich enorm viel Geld ausgeben würde, wenn er mich auf Schaltwagen trimmen müsste. So sprach ich dann mit meinem Prinzen und er sah auch, dass es besser wäre. Seitdem fuhr ich doch viel befreiter. 

Zwischendurch hatte ich die Theorieprüfung, die ich natürlich bestand J. Ich hatte aber auch die Übungsblätter, die mir Jürgen gab, täglich angeschaut, angekreuzt, gelernt und gefragt, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Noch ein Hinweis: ich habe noch vor dem 1.4.2014 die Prüfung gemacht. Seit April 2014 ist die Theorieprüfung anders. Erst werden Videofilme mit Verkehrssituationen gezeigt, die man sich genau anschauen sollte und dann erst kommen die Fragen, wo man die (vermutlich richtige) Antwort ankreuzen muss. Bei mir war das ähnlich wie auf den Übungs-Fragebögen, da waren die Bilder neben den Fragen gestanden.

Ich bin dann bis Anfang April jede Woche 2x mindestens gefahren, hatte 20 normale Fahrstunden, 3 Nachtfahrstunden, 4 Autobahnfahrstunden und 5 Überlandfahrstunden. Da sowohl wir als auch der Fahrlehrer durch die Pfingstferien in Urlaub waren, konnte ich die Prüfung erst Mitte Mai 2014 machen. Das war ein aufregender Tag. Ich war fix und fertig mit den Nerven, angespannt bis zum Umfallen und dann labberte der Prüfer mich von hinten auch noch voll. Klar, er wollte mir eine Hilfe sein, aber er hat mich noch mehr nervös gemacht als ich vorher schon war. Dadurch habe ich das Einparken ein bissel versemmelt. „Nun bestehe ich nicht“, dachte ich noch und schon flossen die Tränen. Sowohl der Prüfer als auch mein Fahrschullehrer versuchten, mich aufzubauen. Zurück auf dem Hof vom TÜV gab mir der Prüfer noch meine Fehler an, aber ich hatte

Bestanden!

Da ich vorher das Internet durchforstet hatte, was denn so ein Führerschein kostet, möchte ich Euch eine kleine Aufstellung machen, was ich an Kosten hatte:

Theorieunterricht Grundpreis
240,00 €
Übungsbögen Papier
(mittlerweile gibt es die auf CD)
25,00 €
Erstantrag Fahrerlaubnis
38,30 €
Passbilder dafür
16,00 €
Erste Hilfe Kurs inkl. Sehtest (mit Gutschein)
20,00 €
Theorieprüfung
20,83 €
Umschreibung FS auf Automatik
8,70 €
20 Fahrstunden
680,00 €
12 Fahrstunden (Nacht/Autobahn/Überland)
480,00 €
TÜV-Prüfungsgebühr
84,97 €
Führerschein insgesamt
1.613,80 €

Ihr seht also, so ein Führerschein ist eine kostspielige Angelegenheit (und das war nur auf Automatik). Ich muss aber dazu sagen, dass die Fahrschule Neu humane Preise hat. Es gibt sicherlich noch preiswertere oder auch welche, wo Angebote dabei sind, aber es gibt auch teurere Fahrschulen. Man sollte immer 1-2-3 Angebote einholen und dann auch entscheiden, wer einem sympathisch ist.

(Warum ich nun meinen Führerscheinantrag noch einmal bezahlen musste, hatte ich ja in einem Wochenrückblick schon erwähnt J)

Mein Prinz hatte für mich dann eine besondere Überraschung zum bestandenen Führerschein: mein erstes eigenes Auto: 
(es war sehr leckerJJJ 
Im Ernst jetzt mal: im Juni hatten wir nach langem Suchen endlich ein Automatikauto für mich gefunden, was gut und noch bezahlbar war, ein Citroen C4. Motte ist auch schon öfters mit mir gefahren und hat keine Angst. 

Gummibärli erzählt mir heute noch: „Mama, es ist komisch, dass Du jetzt auch ein Auto hast. Aber Du fährst besser als der Papa!“ Das geht doch runter wie Öl, oder?


Eure Ivi

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